Es ist eigentlich nicht vorstellbar gewesen, dass der Profisport in 2020 kaum mehr eine Lobby in der öffentlichen Diskussion hat. Die Debatte im Corona-Zeitalter wird geprägt durch die Fußball-Bundesliga. Selbst Fangruppen wollen im Grunde nicht, dass gespielt wird. Dort werden unvorstellbare Summen bewegt, allein durch Fernsehgelder. Ja, es gibt bei Leibe wichtigere Themen für uns zu Hause in unserem persönlichen Pandemiealltag. Aber auch das ist Unterhaltungsgeschäft, wo wiederum viel dran hängt, zum Beispiel in der Gastronomie. Und im Endeffekt damit der Lebensunterhalt von Familien. Bei uns im Lemgo gibt es die berühmte 1. Handballmannschaft des TBV. Ein Aushängeschild der Stadt, die den Bekanntheitsgrad steigert. Und den Fans unzählige spannende und schöne Stunden im "Hexenkessel" beschert hat. Hier sind die Rahmenbedingungen auch viele Nummern kleiner als beim Fußball. Daher habe ich mich mit Ulrich Kaltenborn als einen der Geschäftsführer getroffen, um über die aktuelle Situation aus Sicht des TBV mehr zu erfahren. Es sind unheimlich viele Einzelheiten zu klären, um einen Spielbetrieb mit Schutzmaßnahmen im Sinne einer "neuen Normalität" zu regeln. Heimspiele mit reduzierter Zuschauerzahl und verantwortlichen Rahmenbedingungen sind angestrebt. Nur mit dieser Voraussetzung kann die Mannschaft wohl über die nächste Saison gehalten werden. Selbst die noch bekannteren Handballmannschaften der Bundesliga haben diese Probleme. Im Grunde macht man hier das, was viele Unternehmen wie Restaurants, Hotels, Reiseveranstalter, Schausteller etc. machen müssen: Die Situation irgendwie - aber professionell - überbrücken. In der Hoffnung, dass im nächsten Jahr ein wirksamer Impfstoff frei gegeben werden kann. Das wünsche ich uns allen. Und dem TBV Lemgo Lippe wünsche ich, dass die Fans, wir Lemgoerinnen und Lemgoer, ihm die Treue halten und wiederum so unterstützen, wie wir es für uns selbst verantwortlich halten. Auf dass wir noch viele Jahre Handball-Bundesligastadt bleiben.
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